Überschaubare Kosten und ein verhältnismäßig geringer Aufwand machen Webinare zu einer beliebten Kursform. Doch damit sie sich lohnen, müssen sie der Zielgruppe nutzen. Webinare, die Aufmerksamkeit auf sich ziehen, werden erfolgreich – und lohnen sich somit gleich doppelt. Diese Faktoren sind für erfolgreiche Webinare unverzichtbar.
Was die Teilnehmer im Webinar lernen werden, steht an erster Stelle jeder gelungenen Präsentation. Je konkreter Sie Thematiken und Ziele formulieren, desto interessierter werden die Teilnehmer sein. Wer die entsprechenden Informationen sucht, bleibt dran. Wer etwas anderes erwartet hat, wechselt zu einem anderen Kurs. So sprechen Sie exakt die Personen an, die Sie avisieren möchten. Webinare sollen Ergebnisse liefern, die sich in der Praxis anwenden lassen.1 Folglich nützen sie nur denjenigen etwas, die mit den Inhalten etwas anfangen können. Balance ist bei der Formulierung der Ziele geboten: Sie sollten konkret sein und zugleich eine realistische Einschätzung über das Potenzial des Webinars vermitteln.
Effektive Webinare folgen einer klaren Linie:2
Geben Sie den Teilnehmern zu Beginn des Webinars diesen Fahrplan an die Hand. So schaffen Sie Orientierung und geben ihnen die Gelegenheit, Fragen zum richtigen Zeitpunkt zu stellen.
Die Kunst einer erfolgreichen Präsentation liegt darin, selbst komplexe Inhalte anschaulich zu vermitteln und dabei klare, exakte Fakten zu liefern. Das gelingt am besten in Häppchen. Die Menge an Informationen kann eine Gratwanderung sein. Es gilt, weder zu viele Informationen auf einmal zu geben, noch mit allzu knappen Fakten mehr Fragezeichen als Erkenntnis zu hinterlassen. Auch das Webinar selbst sollte maximal 45 Minuten dauern. Längere Einheiten schrecken viele Teilnehmer von vorneherein ab. Außerdem lässt die Konzentration nach einiger Zeit nach.
Gestalten Sie Webinare abwechslungsreich: Gesprochene Texte folgen auf Videos und Präsentation. Das fesselt die Zuhörer. Sich kurz zu halten, bedeutet übrigens nicht, auf die Vermittlung von notwendigem Basiswissen oder weiterführenden Informationen verzichten zu müssen. Das Webinar selbst ist jedoch nicht der passende Ort dafür. Lagern Sie diese Fakten aus – in Aufgaben, die Sie den Teilnehmern auf den Weg geben, oder Whitepapers, die im Anschluss per E-Mail versendet werden.3
Ein 45-minütiger Vortrag fesselt die Zuhörer selten über die gesamte Zeitspanne – auch nicht, wenn Sie multimediale Inhalte integrieren. Gestalten Sie Webinare daher interaktiv: Bieten Sie eine Chatfunktion an, mit der sich Fragen unmittelbar klären lassen, erlauben Sie Kommentare oder sammeln Sie im Vorfeld Anregungen und Themen zur Klärung ein, die Sie im Webinar aufgreifen. Teilen Sie Ihr Webinar über Social Media, lassen Sie User kommentieren und beantworten Sie Fragen bereits im Vorfeld. Doch Achtung: Verraten Sie nicht zu viel. Schließlich soll die Spannung erhalten bleiben.4
Eine direkte Präsentation lebt von Körpersprache, Ausdruck und Stimme. Im Webinar fehlen viele dieser Faktoren oder wirken anders als in einem Seminarraum. Beispiel Stimme: Sie kennen mit Sicherheit den Effekt, dass Aufnahmen Ihrer gesprochenen Worte für Sie seltsam klingen. Sprechen Sie Text über ein Mikrofon ein, kann sich dies Gefühl verstärken. Üben Sie Ihren Vortrag daher ein, damit beim Einsprechen alles glatt läuft. Überprüfen Sie auch, ob Sie laut genug und weder zu schnell noch zu langsam sprechen. Bauen Sie virtuell eine Beziehung zu Ihren Teilnehmern auf: Sind Videostreams nicht möglich, stellen Sie sich kurz mit Foto und Vita vor. Persönliche Anekdoten lockern auf und verschaffen Sympathiepunkte.
Wo Sie in einer Live-Präsentation mit Ihrer Präsenz glänzen, müssen im Webinar digitale Inhalte ebenso überzeugen: Aussagekräftige Bilder, die Informationen zielsicher vermitteln, und knackige Multimedia-Inhalte können dies leisten. Sie ersetzen außerdem Elemente wie Flipcharts und Hand-outs. Achten Sie bei der Integration multimedialer Elemente darauf, dass diese so kurz wie möglich und so ausführlich wie nötig sind. Die Teilnehmer können und möchten sich nicht mit langen Texten beschäftigen.5
Eine leistungsfähige Webinar-Software nimmt Ihnen viel Arbeit ab und bietet eine Vielzahl an Funktionen, mit denen sich Inhalte abwechslungsreich und spannend gestalten lassen. Diese zu nutzen, erfordert unter Umständen eine gewisse Einarbeitungszeit. Als Alternative bietet sich die Teamarbeit an: Während einer sich auf die didaktische Umsetzung und die Lerninhalte fokussiert, arbeitet der andere an der technischen Umsetzung.6 Software wie beispielsweise WebEx, einer der führenden Anbieter für Videokonferenzsysteme und Webinare, verfügt über zahlreiche Features, mit denen Sie sich Vorbereitung und Durchführung Ihres Webinars erleichtern.
In diesem Zusammenhang ist es ebenfalls ratsam, Ihre Internetverbindung zu checken und sicherzustellen, dass diese reibungslos funktioniert – sonst lauert im Livebetrieb unter Umständen ein schwarzer Bildschirm.
Das beste Webinar verpufft, wenn Sie die Inhalte nicht an Ihrer Zielgruppe orientieren. Zu wissen, welche Informationen sie benötigt, auf welchem Wissensstand sie ist und welche speziellen Herausforderungen sie bewältigen müssen, erleichtert Ihnen bereits die Planung. So passen Sie die Inhalte exakt an die Bedürfnisse Ihres Publikums an – und das ist letztendlich einer der wichtigsten Bausteine zum Erfolg.7
Fazit: Liefern, was geht – Webinare bieten wertvolle Potenziale
Gut geplante Webinare liefern wertvolle und praktisch umsetzbare Impulse für eine spätere Vertiefung des Themas. Dementsprechend sollten sie aufbereitet werden: prägnant, auf Fakten basierend und zugleich unterhaltsam. So prägen sich die Präsentationen ein, und die Teilnehmer behalten Ihr Webinar in guter Erinnerung – bis zum nächsten Mal.
Florian Schulz,
Projektmangement