In unserem Alltag haben wir immer wieder mit Medien zu tun. Seien es digitale Medien oder auch analoge Medien. Medien sind überall und wir nutzen sie für die verschiedensten Dinge. Auch in Lernszenarien haben wir mit verschiedensten Medien zu tun. Aber welche Kompetenzen brauchen wir, um erfolgreich mit Medien lernen zu können?
Durch die große Präsenz und Nutzung verschiedenster Medien in unserem Alltag, ist Medienkompetenz eine wichtige Voraussetzung für die Teilnahme in unserer Gesellschaft geworden. Medienkompetenz meint dabei die Fähigkeit eines Individuums, Medien selbstbestimmt nutzen und kritisch hinterfragen zu können. Oft liegt bei der Betrachtung von Medienkompetenzen der Fokus auf Kompetenzen für das Lernen über digitale Medien und weniger auf Kompetenzen für das Lernen mit digitalen Medien.
Wir wollen hier eine Auswahl an Medienkompetenzen genauer betrachten und anschließend einordnen, inwieweit diese für das Lernen mit Medien von Relevanz sind.
Technologische Bedienfertigkeit
Unter die technologische Bedienfertigkeit fällt die Fähigkeit, mit digitalen Endgeräten umgehen zu können. Zusätzlich fallen darunter aber auch Grundkenntnisse über relevante Programmanwendungen, wie beispielsweise Internetsuchmaschinen.
Computational Thinking
Unter Computational Thinking fallen computerbezogene Problemlösekompetenzen. Dabei geht es darum, mit Hilfe digitaler Tools Probleme lösen zu können.
Computervermittelte Kommunikation
Zu dieser Kompetenz zählt, dass man in der Lage ist, mit digitalen Medien über unterschiedliche Kanäle kommunizieren zu können.
Computergestützte Kollaboration
Diese Kompetenz ermöglicht ein koordiniertes gemeinsames Bearbeiten einer Aufgabe oder eines Projekts mit Hilfe von digitalen Medien. Der Erfolg dieser Zusammenarbeit hängt dabei u.a. von der Qualität der Interaktion zwischen den beteiligten Personen ab.
Das Internet stellt uns schnell, ortsunabhängig und zumeist kostenlos ein großes Angebot an verschiedensten Informationen bereit. Um dieses Angebot angemessen nutzen zu können, sind entsprechende Kompetenzen von Nöten.
Informationssuche und -organisation
Bei der Informationssuche sind die Auswahl und Verknüpfung geeigneter Suchbegriffe Kernelemente. Ebenso, wie die Auswahl relevanter Webseiten und Hyperlinks. Um gefundene Informationen sinnvoll organisieren zu können, ist es zudem bedeutsam, die recherchierten Inhalte mit dem eigenen Vorwissen verknüpfen zu können.
Informationsbewertung
Die Qualität der Informationen in den Weiten des Internets variiert sehr stark. Ein Grundverständnis davon, wie Informationen im Internet entstehen, wie deren Verfügbarkeit gesteuert wird und wie deren Qualität und Glaubwürdigkeit zu bewerten ist, ist essenziell, um sich kritisch mit diesen auseinandersetzen zu können.
Umgang mit (eigenen) Informationen
Oftmals birgt die Preisgabe von personenbezogenen Daten unterschätzte Gefahren. Wissen um Datensicherheit ist für den Umgang mit digitalen Medien entsprechend relevant. In diesen Bereich fällt ebenfalls das Wissen um soziale und ethische Aspekte. Zu denen gehört beispielsweise das Wissen, wann es angemessen ist, Informationen anderer Personen im Internet zu teilen.
Eigenverantwortung und Selbstständigkeit sind grundlegende Komponenten für das Lernen mit digitalen Medien. Zum selbstregulierten Lernen zählen u.a.:
Der Großteil der Kompetenzen ist sowohl für das Lernen über, als auch das Lernen mit digitalen Medien relevant.
So stellen technologische Bedienfertigkeiten und computational thinking oft die Grundvoraussetzungen und Randbedingungen dar, die darüber bestimmen welche Möglichkeiten für das Lernen mit digitalen Medien zur Verfügung stehen.
Oft bestimmt auch die Art der Mediennutzung die Relevanz der jeweiligen Kompetenzen. Für Rechercheaufgaben sind beispielsweise informationsbezogene Kompetenzen primär relevant.
Durch die zunehmende Nutzung von digitalen Lernplattformen, gewinnen auch Kompetenzen für die digitale Zusammenarbeit weiter an Bedeutung.
Für das Lernen mit digitalen Medien spielt der Umgang mit (eigenen) Informationen hingegen eine eher untergeordnete Rolle.
Kompetenzen der Selbstregulation sind jedoch insbesondere für das Lernen mit digitalen Medien relevant. Beim Lernen über digitale Medien spielen sie hingegen keine Rolle.
Beim Lernen über digitale Medien geht es vorrangig darum, Kompetenzen für eine kritisch-reflexive Nutzung digitaler Medien zu erwerben. Beim Lernen mit digitalen Medien dagegen geht es um Kompetenzen, die einem ermöglichen digitale Medien für das Lernen adäquat einzusetzen und dadurch beispielsweise ein bestimmtes Lernziel zu erreichen.
Viele Kompetenzen, die im Rahmen der Medienkompetenz thematisiert werden, sind für die beiden Bereiche gleichermaßen relevant. Beim Lernen mit digitalen Medien kommt aber insbesondere den Kompetenzen zur Selbstregulation eine entscheidende Rolle zu.
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Quellen:
Dr. Moritz Schulz,
Geschäftsführer