Die Digitale Transformation hat einen großen Einfluss auf die Arbeitswelt. E-Learning bietet innovative Möglichkeiten, neue Mitarbeiter schnell und effizient zu integrieren. Mithilfe multimedialer Lernmethoden gelingt es wesentlich besser, neue Teammitglieder einzuarbeiten, und deswegen nutzen bereits viele Firmen die Vorteile des digitalen Onboardings.1
E-Learning bietet Unternehmen die Chance, sich in der wichtigen Phase der Rekrutierung neuer Mitarbeiter zu positionieren und von den Wettbewerbern abzuheben. In Zeiten des demografischen Wandels und zunehmenden Fachkräftemangels wird es immer wichtiger, neuen Mitarbeitern die Einarbeitungsphase zu erleichtern und sie schnell zu einem vollwertigen Teammitglied zu machen. Die ersten sechs Monate sind entscheidend dafür, ob ein neuer Mitarbeiter eine langfristige Bindung zum Unternehmen aufbaut oder sich rasch umorientiert.2
Der Onboarding-Prozess verläuft in drei Phasen und beginnt bereits vor dem ersten Arbeitstag. In der zweiten Phase geht es darum, das Team und die Arbeitsabläufe kennenzulernen. In der dritten Phase wird überprüft, ob die Integration für beide Seiten zufriedenstellend verlaufen ist. Lesen Sie hier, welche Vorteile das Onboarding mit videobasiertem E-Learning hat und worauf dabei zu achten ist.
Microlearning ist ein Trendthema im Bereich des E-Learnings und für alle Arten der betrieblichen Weiterbildung sowie für das Onboarding bestens geeignet. Diese Lernmethode erzielt hervorragende Ergebnisse. Der Lernstoff ist in kurze Module unterteilt, die in fünf bis sieben Minuten leicht zu bewältigen sind. Um Wissen in derart kurzer Zeit zu vermitteln, sind Videos das perfekte Medium. Stellen Sie neuen Mitarbeitern fünfminütige Videos zur Verfügung, die verschiedene Themen behandeln, verläuft die Einarbeitung fast nebenbei.
Es ist wesentlich einfacher und anschaulicher, komplexe Zusammenhänge in Form eines Video-Clips zu erläutern als in schriftlicher Form über Folien oder Handbücher. Darüber hinaus kann diese Art des Lernens überall und jederzeit erfolgen, denn modernes E-Learning stellt die Inhalte mobil zur Verfügung und bietet dem Mitarbeiter die Wahl, wann und wo er sich mit einem Video beschäftigen möchte. Videos sind eine wesentlich unterhaltsamere Form der Wissensvermittlung und werden kaum als Lerneinheit wahrgenommen. Aus diesem Grund konsumieren neue Mitarbeiter die Onboarding-Videos oft in der Freizeit, was den Zeitaufwand für die Einarbeitung im Unternehmen reduziert.
Während das Lesen eines Texts oder das Studieren von Grafiken schnell ermüdet, sind Videos unterhaltsam und aktivieren die Aufmerksamkeit. Es gibt keine andere Inhaltsform, die derart geeignet ist, den Konsumenten in ein audiovisuelles Engagement zu involvieren. Onboarding Videos verhindern, dass neue Mitarbeiter von den Informationen gelangweilt sind. Langeweile erhöht die Gefahr, sich ablenken zu lassen. In der Folge werden Lerninhalte nicht aufgenommen. Das ist beim Onboarding in der neuen Firma nicht anders als beim öden Frontalunterricht in der Schule oder beim Lesen langer, trocken formulierter Handbücher.
Lernstudien bestätigen das: Lernende sind in der Lage, 95 Prozent der Inhalte aus einem Video zu behalten und in aktiv anwendbares Wissen zu transformieren. Stellen Sie Ihren neuen Mitarbeitern die Informationen lediglich als Textformat zur Verfügung, werden sie statistisch nur zehn Prozent der Inhalte behalten. Damit videobasiertes Onboarding den maximalen Effekt erzielt, sollten Sie darauf achten, dass die Videos informativ, unterhaltsam und hochwertig produziert sind.
Videos verfügen über eine unvergleichliche Demonstrationskraft, die sowohl bei der Vermittlung von praktischen Fähigkeiten als auch von Themen wie Vision und Unternehmenskultur zum Einsatzkommen sollte. Demonstratives Lernen ist anschaulich und erleichtert das Nachvollziehen komplexer Arbeitsabläufe. Dabei können sogar Details perfekt vermittelt und den neuen Mitarbeitern auf diese Weise alle fachlichen Informationen bereitgestellt werden, die während der Einarbeitungszeit vonnöten sind. Ihren neuen Mitarbeitern fallen die ungewohnten Aufgaben leichter, und sie müssen nicht immer wieder nachfragen.
Bei auftretenden Fragen sollte das betriebsinterne E-Learning-System darüber hinaus Möglichkeiten anbieten, diese online zu stellen. E-Learning-Module sind kein vollwertiger Ersatz für den persönlichen Kontakt; sie sollen stattdessen die Interaktion mit den neuen Kollegen unterstützen.3
Schon vor dem ersten Arbeitstag können Sie Ihrem neuen Mitarbeiter Videos zur Verfügung stellen, in denen sich das Unternehmen vorstellt und die Informationen zur Vision und Unternehmenskultur enthalten. Außerdem kann man neuen Kollegen einen festen Ansprechpartner zuweisen, der bereits vor Beginn der Tätigkeit Fragen beantwortet und einen persönlichen Kontakt herstellt. Durch die Interaktivität von E-Learning kommen Sie besser mit Ihren neuen Mitarbeitern ins Gespräch, und die Phase des gegenseitigen Kennenlernens läuft für beide Seiten schneller und reibungsloser ab.
Da Videos multisensorisch sind, können Lerninhalte im Hinblick auf Fertigkeiten und Konzepte mit ihrer Hilfe unkompliziert dargestellt werden. Darüber hinaus stellt das Betrachten kognitive Verbindungen zu subjektiven Problemen und Fragestellungen her, was sich gerade während der Einarbeitung als sehr vorteilhaft erweist.
Mit den videobasierten Onboarding-Modulen lassen sich die relevanten Informationen für alle künftigen Mitarbeiter aufbereiten, was die Kosten für wiederholende Einarbeitungsseminare spart. Es fallen dann weder Kosten für den Lehrer noch für die Anmietung von Räumlichkeiten an, trotzdem erhalten alle neuen Mitarbeiter die Informationen. Gerade jüngere Menschen schätzen die Möglichkeit, zeitlich und örtlich flexibel auf die Lerninhalte zuzugreifen, und bevorzugen diese Art des Onboardings.
Die Vorteile des videobasierten Onboardings sind vielfältig und überzeugend. Sie sollten jedoch darauf achten, dass die Videos hochwertig produziert und regelmäßig hinsichtlich der Aktualität überprüft werden. Keinesfalls dürfen Ihre neuen Mitarbeiter das Gefühl bekommen, dass diese Art der Wissensvermittlung nur aus Gründen der Kostenersparnis gewählt wurde. Daher präferieren viele Unternehmen das Blended Onboarding, bei dem Online- und Präsenzlernen verknüpft sind, sodass der zwischenmenschliche Austausch von Anfang an gewährleistet ist.4
Florian Schulz,
Projektmangement