Social Learning und E-Learning sind das Duo zum Erfolg, denn der Mensch ist von Natur aus sozial. Er lernt von Beobachtung, Nachahmung und dem Austausch mit anderen, ganz nach dem Motto „Grau ist alle Theorie.“ Diese Tatsache lässt sich auch für digitale Lernprojekte nutzen. E-Learning mit Social Learning zu verknüpfen, steigert die Effektivität sowie die nachhaltige Wissensspeicherung – und Social-Elemente lassen sich in vielfältiger Weise in digitale Kurse integrieren.
Der Definition nach ist Social Learning eine Methode, Wissen von anderen und in der Gruppe aufzunehmen. Das kann online, etwa via Social Media, Chatgruppen oder Foren, sowie offline erfolgen. Beispiele für analoges Social Learning sind der klassische Präsenzunterricht in der Uni oder in Job-Seminaren sowie Gruppendiskussionen. Im Detail bedeutet Social Learning im E-Learning, dass durch soziale Interaktion zwischen zwei oder mehr Personen ein soziales Netzwerk entsteht und dadurch eine Verhaltensänderung eintritt – idealerweise ein Lernerfolg.
Social Learning ist keine neue Erfindung. Dass Menschen Daten und Fakten durch Interaktion besser behalten als durch das Eigenstudium theoretischer Texte, ist lange bekannt. So basiert die heutige Definition von Social Learning auf zwei Lerntheorien:
Soziale Interaktion verlagert sich zunehmend auf digitale Kanäle: Über E-Mails, Foren, Chats und Social-Media-Kanäle tauschen sich Menschen digital und zum Teil in Echtzeit aus. Die Technologien dahinter lassen sich auch in E-Learning-Einheiten integrieren und für einen effektiven Lernerfolg nutzen. So ist etwa eine Chatfunktion denkbar, über die Teilnehmer Fragen zu Inhalten direkt stellen können. Chatbots generieren zu jeder Zeit Ad-hoc-Antworten auf häufig gestellte Fragen, während eine persönliche Diskussion mit der Kursleitung zu bestimmten Zeiten möglich ist.
Videomeetings sind spätestens seit Pandemiezeiten im Großteil der Unternehmen an der Tagesordnung. Teams und Co. lassen sich auch als virtuelles Klassenzimmer nutzen, in dem Kursleiter und Teilnehmer gemeinsam diskutieren. Es gibt zahlreiche weitere Möglichkeiten, Social Learning in E-Learning-Projekte zu integrieren.
Um Social Learning ins E-Learning zu integrieren, ist von Unternehmensseite häufig kein oder nur geringer Aufwand zu betreiben. Videokonferenztools sind auf den Rechnern der Mitarbeiter größtenteils bereits vorhanden, Chat-Features und Diskussionsgruppen lassen sich über ein Lernmanagementsystem einfach in digitale Kurse integrieren.
Wenig Aufwand bedeutet in diesem Fall großer Nutzen: Durch den direkten Austausch ist es einfacher, alle Teilnehmer effizient auf ein Wissenslevel zu bringen. Informationen lassen sich blitzschnell in Echtzeit austauschen, offene Fragen sofort beantworten. E-Learning-Kurse können so effektiver werden, was die Teilnehmer letztendlich zur Wissenserweiterung motiviert. Alles in allem ermöglicht Social Learning, dass jeder Mitarbeiter vom Know-how im Unternehmen profitiert, es teilen und weiterentwickeln kann.
Zweifellos eröffnet Social Learning viele Vorteile. Allerdings ist der Erfolg des interaktiven Wissensaustauschs in hohem Maße von der Kooperation der Teilnehmer abhängig. Es gilt daher, sie zur Nutzung entsprechender Tools zu animieren und diese attraktiv zu machen. Eine Voraussetzung dafür ist die Verfügbarkeit und zuverlässige Performance. Social-Learning-Tools müssen flüssig funktionieren, wenn sie benötigt werden. Ein weiterer möglicher Nachteil von Social Learning kann die Entstehung von Frustration bei Mitarbeitern sein. Diese baut sich auf, wenn es nicht gelingt, von anderen zu lernen, etwa weil motorische oder mathematische Fähigkeiten unterschiedlich ausgeprägt sind. Dann wiederum wird ein effektiver Lernerfolg verhindert.
Diskussionen und der Austausch mit anderen Teilnehmern sind besonders erfolgversprechende Lernmethoden, wenn es um komplexe Problemlösungen und kreative Prozesse geht. Verschiedene Sichtweisen und Wissenshorizonte können in der Gruppe zu innovativen Lösungen führen. Auch für das Erlernen von praktischen Fähigkeiten ist Social Learning interessant: Youngsters lernen von erfahrenen Teilnehmern, diese wiederum vertiefen ihr Know-how und erhalten neue Perspektiven.
Nicht zuletzt ist Social Learning auch eine Sache der Zielgruppe. Der Großteil der jungen Menschen nutzt Social-Tools ohnehin selbstverständlich und ist mit digitaler Kommunikation aufgewachsen. Ältere Teilnehmer akzeptieren und nutzen die Methoden mitunter nicht sofort, benötigen Einarbeitungszeit und Motivation für die digitale soziale Interaktion.
Die Verknüpfung von Elementen des E-Learnings mit Social Learning kann zu einer nachhaltigen, effektiven Wissensvermittlung beitragen. In der Lernplattform von Webcampus sind passende Lösungen bereits integriert. Zum Beispiel lässt sich auf einfache Weise ein Forum für die Echtzeitkommunikation zur Verfügung stellen. Möchten Sie die Potenziale von Social Learning im E-Learning ausschöpfen oder Social Learning in Ihre digitalen Lernprojekte integrieren? Dann nehme Sie Kontakt zu uns auf.
Dr. Moritz Schulz,
Geschäftsführer