In unserem Artikel „Selbst- und Fremdsteuerung beim Lernen“, haben Sie erste Einblicke in die Bedeutung der Didaktisierung von Lerninhalten erhalten. Darüber hinaus wurden die Methoden der „Exposition“ und „Exploration“ im Zusammenhang mit dem Thema „Selbst- und Fremdsteuerung“ erwähnt.
In diesem Artikel erfahren Sie nun, was sich hinter dem Begriff der „Exposition“ als Beispiel für „Fremdsteuerung“ im Lernkontext verbirgt.
Bei der Anwendung von expositorischen Methoden bewegen sich die Lernenden entlang eines vorher durch die Lehrperson festgelegten Lernpfades. Durch dieses Vorgehen kann beispielsweise Fachwissen systematisch vermittelt werden. Herausfordernd kann es jedoch sein die Lernprozesse durch passende Beispiele und Übungen zu intensivieren.
Wesentlich für expositorische Verfahren ist, dass die Lehrinhalte entlang des Lernpfades in kleinere Sequenzen unterteilt werden.
Ergebnisse haben gezeigt, dass der Lernerfolg positiv durch die gezielte und dosierte Steuerung von Lernprozessen beeinflusst werden kann. Ein Konzept, das aus diesen Ergebnissen entstanden ist, ist die direkte Instruktion.
Bei der direkten Instruktion erfolgt ein hoher Grad an Strukturierung durch die lehrende Person und ist hervorragend für hierarchisch strukturierte Lehrinhalte geeignet. Beispielsweise beim Erlenen von Grammatik oder bei Themen der Mathematik. Ein solchen Vorgehen kann dann vor allem das Lernen bei Personen mit wenig Vorwissen fördern.
Eine Durchführungsmöglichkeit der direkten Instruktion im Präenzunterricht könnte die Folgende sein:
Neben dem mehrfachen Aufeinanderfolgen von Präsentation, Aktivität und Rückmeldung ist für diese Methode zentral, dass alle Lernenden mental aktiviert werden.
Im Rahmen expositorischer Verfahren gibt es zwei Möglichkeiten Lernangebote darzustellen bzw. einzuführen.
Bei der Induktion geht man vom „Besonderen zum Allgemeinen“. Beispielsweise kann anhand einer bestimmten Beobachtung oder eines spezifischen Experiments ein allgemeines Gesetz abgeleitet werden.
Bei der Deduktion geht man vom „Allgemeinen zum Besonderen“. So kann beispielsweise ein Einstieg über eine allgemeine Information erfolgen, welche dann an einem konkreten Fall angewendet wird.
Beide Ansätze fördern dabei gleichermaßen die kognitive Auseinandersetzung und auch das aktive Handeln der Lernenden. Die Wahl der Vorgehensweise hängt demnach vor allem vom Lerninhalt bzw. Lerngegenstand selbst ab.
Damit sich expositorische Methoden möglichst positiv auf den Lernerfolg auswirken, hier ein paar Tipps zur Berücksichtigung und möglichen Umsetzung.
Trotz der starken Lenkung des Lernprozesses durch die Lehrperson, sollten die Anwendung- und Aktivitätsmöglichkeiten der Lernenden bei expositorischen Methoden nicht zu kurz kommen. Durch die „kleinschrittige“ Vorgehensweise, sowie regelmäßige Übungen und Feedback, lassen sich u.a. schnell Missverständnisse und Unsicherheiten aufdecken, die sogleich korrigiert werden können. Da diese Vorgänge stark fremdgesteuert sind, kann es zuweilen schwierig sein, die Lernmotivation hochzuhalten. Übungen und Beispiele sollten daher nach Möglichkeit idealerweise einen direkten Bezug zu den Lernenden aufweisen.
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Quellen:
Dr. Moritz Schulz,
Geschäftsführer