Die Zukunft des Lernens – der digitale Wendepunkt

#E-Learning Trends
09.11.2018

Weiterbildung ist in vielen Unternehmen ein komplexes Thema, auch weil der Markt der Schulungsprogramme so vielfältig ist. Vielen Verantwortlichen fällt es daher schwer, die passende E-Learning-Software auszuwählen. Zudem ist der Sinn der Lösungen vielen nicht klar, sie glauben, Lernen und Weiterbildung finde im Unternehmen in der Praxis statt, fern von Lern- und Trainingsprogrammen, der Lernerfolg werde direkt im Job offensichtlich: Man kann es oder eben nicht. So einfach ist es jedoch nicht. Denn wer nicht erkennt, dass die Weiterbildung der Mitarbeiter einen immensen Einfluss auf den Unternehmenserfolg hat, wird früher oder später auf der Strecke bleiben. Hilfe naht – und zwar mit der Digitalisierung.

Das Know-how der Mitarbeiter ist in unserer heutigen wissensbasierten Welt das wertvollste Kapital. Umso erstaunlicher, dass es so selten validiert wird. Was weiß das Team eigentlich? Welcher Wissensschatz schlummert in so manchem Mitarbeiter – und was muss aufgefrischt werden? Die Wissenserweiterung lässt sich nicht ordentlich planen, wenn die zuständige Abteilung auf diese Fragen keine Antwort weiß. Es gibt jedoch Hoffnung: Die Technik entwickelt sich stetig weiter und so stehen heute zahlreiche Tools zur Verfügung, mit denen sich Lernfortschritte tracken lassen.
Die Digitalisierung ist längst auch in die Aus- und Weiterbildung eingezogen. War das Thema E-Learning vor rund zehn Jahren noch kaum ein Thema im Unternehmen, hat sich das heute geändert. Anstelle von Seminaren, die sorgfältig geplant werden müssen und einen hohen Aufwand an Zeit, Geld und Ressourcen verschlingen, treten heute Programme, mit denen sich das Wissen schnell, einfach und kostengünstig auffrischen lässt. Allerdings ist die Voraussetzung dafür, dass die Lernfortschritte getrackt und so die Erfolge der E-Learning-Software dokumentiert werden. Anders als bei einem klassischen Weiterbildungsseminar, in dem sich die tatsächlichen Erfolge und die Vergrößerung des Wissens kaum messen lassen, bieten digitale Prozesse eben diesen wichtigen Fortschritt.1

Stiefkind Weiterbildung?

Das Thema Weiterbildung erinnert in vielen Unternehmen an das Marketing. Blicken wir zurück: Noch vor rund 20 Jahren war die Marketingabteilung im Unternehmen – sofern es denn überhaupt eine gab -, vor allem damit beschäftigt, ihre Botschaften zu platzieren, und das allzu oft nach dem Gießkannenprinzip. Die Geschäftsleitung hatte wenig mit der Abteilung zu tun und sah das Marketing vor allem als notwendiges Übel an. Das änderte sich spätestens mit dem Aufkommen von dezidierten Tools, die die Botschaften des Unternehmens nicht einfach an irgendjemanden sendeten, sondern an genau diejenigen, die es interessiert: Social Media Marketing, Content Management, Website-Analyse und Suchmaschinenoptimierung – Tools wie diese lösten eine Revolution des Marketings aus. Sie versetzten die Marketingabteilung in die Lage, große Datenmengen zu sammeln und auszuwerten, um Kampagnen mit maximaler Wirkung zu starten – und aus den Ergebnissen für zukünftige Aktionen zu lernen.

Ähnlich sieht es beim Thema Weiterbildung aus. Es ist noch nicht lange her, da kam dem Thema im Unternehmen so gut wie keine Bedeutung zu. Weiterbildung fand zwar statt, allerdings vor allem in Form der altbekannten Seminare, deren Nutzen fraglich war. Schon allein, weil niemand strukturiert festhalten konnte, was die Teilnehmer bereits wussten und was sie letztendlich neu erfahren hatten. Das Gießkannenprinzip wurde auch beim Thema Weiterbildung angewandt. Das hat sich geändert: Mit dem Aufkommen von neuen E-Learning-Lösungen hat das Thema Weiterbildung einen festen Platz in vielen Unternehmen eingenommen. Ein Grund ist mit Sicherheit auch, dass sich mittlerweile die Erkenntnis durchsetzt, dass das Know-how der Mitarbeiter eines der wichtigsten Handwerkzeuge im Unternehmen ist – und es gepflegt und weiterentwickelt werden will.

Die Zukunft des E-Learnings mit Gamification und Mobile Learning

Wie lassen sich Inhalte leichter merken und das Gelernte anschließend messen? Mit diesen Fragen hat sich in den vergangenen Jahren eine ganze Wissenschaftssparte beschäftigt. So verfügen wir heute über Daten und Informationen, mit denen sich Lernprozesse besser verstehen lassen. Zu den Ergebnissen der Forschungen zählen zwei grundlegende Erkenntnisse: Spielerische Elemente können Lernprozesse aktivieren und das Smartphone spielt beim Thema Weiterbildung eine immer größere Rolle.2

Die sogenannte Gamification, also spielerische Inhalte in Lernsoftware aufzunehmen, kann dem User dabei helfen, sich selbst zu motivieren und dabei bessere Lernerfolge zu erzielen. Mit sogenannten Serious Games, “ernsthaften Spielen”, werden Informationen und Unterhaltung in einem ausgeglichenen Verhältnis vermittelt. Das ist für den User attraktiv, weil es Spaß macht – und als gewollter Effekt wird er sich die Lerninhalte besser einprägen.

Kurze Zeitfenster für die Weiterbildung zu nutzen ist die Idee hinter Mobile Learning. Mit dem Smartphone werden Zeit-Slots von drei bis fünf Minuten genutzt, und zwar überall: am Morgen auf dem Weg zur Arbeit, in der Mittagspause, am Wochenende. Sogenannte Wissensnuggets ersetzen längere Lernmodule. Der Effekt ist groß: Anstatt mit vielen Informationen auf einmal kommen die Wissensnuggets mit kompaktem Wissen, das sich einfach merken lässt.

Dann gibt es allerdings noch Trainingsinhalte, die sich nicht allein digital vermitteln lassen: Wo es nicht um reines Fachwissen oder aktuelle Neuigkeiten geht, sondern etwa um ein bestimmtes Verhalten oder um Praxiswissen, kommt Blended Learning ins Spiel: klassische Seminare auf der einen, selbstständiges Lernen mit E-Learning-Methoden auf der anderen Seite. Zunächst werden die Lerninhalte im Rahmen einer Präsenzveranstaltung vermittelt. Anschließend vertiefen und erweitern die Mitarbeiter das Gelernte selbstständig mithilfe von Apps und haben darüber hinaus Zugriff auf Datenbanken, Lexika und andere Online-Ressourcen.3

Wie lassen sich Erfolge nun messen? Klassische Formen wie Feedback-Fragebögen und Wissenstests sind eine Möglichkeit. Die Digitalisierung bietet jedoch weitere Möglichkeiten, den Nutzen des E-Learnings zu messen. So lassen sich Zugriffszahlen automatisch messen und analysieren – beispielsweise anhand des Schulungsthemas oder der Abteilung, die gehäuft darauf zugreift. Auch die Möglichkeit zur Dokumentation der Lernprozesse durch E-Portfolios beziehungsweise Lerntagebücher wird digital wesentlich vereinfacht.

Mit dem Fortschritt der Digitalisierung wird sich die Zukunft des Lernens wesentlich verändern. Erste Schritte sind bereits getan – und das Thema Weiterbildung wird in den Unternehmen in den kommenden Jahren weiter an Bedeutung gewinnen.

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