Fünf verschiedene E-Learning-Authoring-Tools: die Vor- und Nachteile

#E-Learning Trends
13.11.2018

Mit dem passenden E-Learning-Autorensystem lassen sich Lerninhalte individuell erstellen, Präsentationen auf einfache Weise aktualisieren und an neue Inhalte anpassen – und das idealerweise innerhalb von wenigen Minuten. Ein Autorensystem muss einfach zu bedienen und schnell erlernbar sein, die Gestaltung muss übersichtlich, die Funktionalität selbsterklärend sein. So stellt sich die Frage, welches das richtige für Ihre Bedürfnisse ist. Wo liegen die Vor- und Nachteile der verschiedenen Autorensysteme?

1. E-Learning aus der Cloud

Autorensysteme aus der Cloud, auch SaaS (Software as a Service)-Tools genannt, speichern sämtliche Daten in der Cloud, also in einem externen Rechenzentrum. Die User melden sich am entsprechenden System an und greifen auf sämtliche benötigten Daten zu – von jedem Ort zu jeder Zeit, ob mit dem Notebook, dem stationären PC in der Firma oder dem Mobilfunkgerät. Für die Nutzung des Services fällt eine monatliche Gebühr an.

An cloud-basierten Autorensystemen können Sie zu jeder Zeit arbeiten und Sie verfügen über nahezu unbegrenzten Speicherplatz. So lassen sich E-Learning-Inhalte auf dem neuesten Stand halten und sie werden vom Anbieter regelmäßig aktualisiert. Kostenlose Updates und die Wartung sind oftmals im Monatspreis inklusive. Unternehmen behalten damit ihre Kosten im Blick und können mit festen Beträgen rechnen. Das erleichtert auch der Buchhaltung die Kalkulation.

Cloud-Dienste haben jedoch auch Nachteile: Die Daten stehen online zur Verfügung. Dadurch sind sie grundsätzlich anfälliger für Datendiebstahl und Spionage. Vor allem für Unternehmen, die sensible Daten speichern und nur an autorisierte Personen weitergeben, kann das problematisch werden.

2. Lokal gespeicherte E-Learning-Tools

Früher kamen die lokal gespeicherten Autorensysteme noch per CD ins Haus. Heute werden sie in der Regel auf der Website des jeweiligen Anbieters auf den Rechner heruntergeladen – und auch nur da gespeichert.

Fest installierte Tools haben oftmals einen größeren Funktionsumfang als Cloud-Lösungen und lassen sich flexibler nutzen und einstellen. Sogenannte All-in-One-Programme umfassen Lösungen für zahlreiche Anwendungsgebiete, mit denen sich nahezu alle gewünschten E-Learning-Angebote abbilden lassen – von einfachen Layouts und Präsentationen bis zu interaktiven Online-Angeboten. Umfangreicher ist auch das Angebot an Grafiken und Designs. Einige Programme bieten vielfältige Designs und Templates, mit denen Sie optisch und inhaltlich ansprechende Kurse entwickeln können.

Der hohe Funktionsumfang kann allerdings auch zum Nachteil werden: Lokal gehostete Software ist mitunter unübersichtlicher – das ist allein schon der Vielfalt an Funktionalitäten geschuldet. Mehr Flexibilität bedeutet eben oftmals, dass Sie sich im Vorfeld stärker mit der Software auseinandersetzen müssen, um zu einem optimalen Ergebnis zu gelangen. Bei der Entscheidung für ein E-Learning-Autorensystem sollten Sie außerdem auf inkludierte Updates achten: Sind diese nicht im Angebotspreis enthalten, müssen Sie mit mehr oder weniger hohen Folgekosten rechnen. Zumindest im ersten Jahr sollten Updates inklusive sein. Und wo wir schon bei den Kosten sind: Fest installierte Lösungen sind in der Regel in der Anschaffung teurer als eine Cloud-Lösung. Das liegt weniger daran, dass die Software mit höheren Kosten zu Buche schlägt, als daran, dass beim Kauf die Lizenzgebühr sofort fällig wird, während Sie einen Cloud-Dienst monatlich bezahlen.

3. Multimedia-Tools

Interaktive Inhalte erstellen, animierte Videos einbinden, mit spielerischen Elementen den Lerneffekt erhöhen: Das funktioniert mit Autorentools, mit denen sich Multimediainhalte einbinden lassen. Multimedia-Tools können sowohl cloud-basiert als auch fest installiert sein und sie erlauben es, Medien aus zahlreichen Quellen zu importieren und für die Lerninhalte zu nutzen.

Der Vorteil dieser speziellen Tools liegt vor allem in der hohen Variabilität: Sie können sich richtig austoben, wenn es um die Integration von Filtern, Effekten, Videos, Fotos und interaktiven Elementen geht. Viele Programme verfügen bereits über Vorlagen, mit denen Sie die Bearbeitungszeit Ihres Projekts verkürzen können und so mit vergleichsweise wenig Aufwand beeindruckende Effekte erzielen können.

Die Handhabung kann jedoch auch Tücken haben: Vor allem, wenn Sie eigene Inhalte in Ihre E-Learning-Projekte integrieren möchten, kann es zu Problemen mit dem Format kommen. Die meisten Multimedia-Tools verlangen nach einem bestimmten Dateiformat, genauer gesagt nach dem SCORM-Standard, mit dem sich Daten aus verschiedenen Quellen innerhalb eines E-Learning-Projekts einfach austauschen lassen. Sie müssen somit sicherstellen, dass sowohl die verwendete Plattform als auch diejenige, von der Sie die Daten beziehen, mit diesem Standard kompatibel sind.

4. Autorentools via PowerPoint

PowerPoint ist für Präsentationen aller Art das Nonplusultra-Werkzeug. Wenn Sie das Programm bereits für Ihre E-Learning-Inhalte verwenden, können Sie mit praktischen Add-ons noch mehr herausholen. So lassen sich E-Learning-Inhalte mithilfe der PowerPoint-Multifunktionsleiste in Ihre Präsentationen integrieren.

Der Vorteil: PowerPoint ist bereits auf den meisten Rechnern installiert und es bedarf keiner Einarbeitung mehr. Sie laden einfach das Add-on herunter, die Installation erfolgt in der Regel automatisch und Sie können mit der Erstellung eines neuen E-Learning-Kurses loslegen.

Allerdings ist der Funktionsumfang der Add-ons meist eingeschränkt, sodass sich diese Möglichkeit vor allem für einfache Projekte eignet. Multimedia-Funktionen fehlen häufig oder werden nicht im gewünschten Umfang angeboten. Die PowerPoint-Lösung ist daher insbesondere als Zusatz für umfangreiche Cloud- oder stationäre Hosting-Lösungen geeignet.

5. E-Learning-Authoring-Tools für die Bildschirmaufzeichnung

E-Learning-Tools, die eigens für die Bildschirmaufzeichnung konzipiert wurden, zeichnen alles auf, was auf dem Bildschirm passiert, und bieten meist zusätzliche Kommentar- und Bearbeitungswerkzeuge. So eignen sich vor allem für die Entwicklung von Softwaresimulationen und technischen Lernprogrammen.

Mit Tools wie diesen lassen sich auf einfache Weise auch komplexe Themen visualisieren. Screenshots werden mit wenigen Klicks zu kompletten Präsentationen und Sie können Video-Tutorials herstellen, indem Sie die Software bei einer Anwendung einfach mitlaufen lassen. Mit Effekten wie Filtern, Übergängen und weiteren Tools werden Ihre E-Learning-Inhalte zum Hingucker – und haben so gute Chancen, erfolgreich zu werden.

Allein ein Tool für die Bildschirmaufzeichnung genügt jedoch meist nicht. Auch diese Software ist daher vor allem als Zusatz zu einem vollständigen Programm zu sehen. Wer keine Erfahrung in der Erstellung von Video-Tutorials hat, wird sich zunächst einarbeiten müssen, und die Inhalte müssen anschließend – oftmals manuell – konvertiert und hochgeladen werden.

Ob cloud- oder host-basiert, als Add-on oder für spezielle Anforderungen: Der Markt an Autorenlösungen für E-Learning-Projekte ist vielfältig. Um herauszufinden, welche Tools für Sie infrage kommen, können Sie zunächst auf kostenlose Testversionen zurückgreifen. Erfahrungen in Foren und Produktbewertungen sind eine weitere wertvolle Entscheidungshilfe.

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