Digitale Weiterbildungsprojekte kosten Zeit, Geld und Ressourcen, die nicht jedem Unternehmen von Haus aus zur Verfügung stehen. Gerade bei sehr komplexen Projekten ist es oftmals vorteilhaft, sie in die Hand von Experten zu geben. Vor allem wenn es sich um die Weiterbildung von hoch qualifizierten Spezialisten handelt, fehlen vielen Unternehmen schlicht und einfach die Ressourcen. Doch Outsourcing kann auch schiefgehen – wenn die Projekte nicht ordentlich geplant sind und – vor allem – wenn Sie nicht genau wissen, wo es hingehen soll. An erster Stelle sollten Sie sich somit die folgenden Fragen stellen, wenn es um das Auslagern des E-Learning-Projektes geht:
Es gilt damit, in einem ersten Schritt zu definieren, welche Gründe dazu führen, dass Sie die Weiterbildung Ihrer Mitarbeiter in externe Hände geben möchten. Die Antworten auf diese Frage helfen Ihnen zudem dabei, Ihre Erwartungen zu definieren: Was soll der Anbieter leisten und können?
Gründe für das Outsourcen von E-Learning-Projekten können zum einen in den vorhandenen personellen Ressourcen liegen. Die Programmierung von komplexen e-Learning-Einheiten erfordert spezifisches Know-how, das vor allem in kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Regel nicht in den eigenen Reihen zu finden ist.
Der zweite Grund für das Auslagern von E-Learning-Projekten liegt häufig in der technischen Infrastruktur. Die Installation, Administration und Pflege von entsprechender Software sowie die notwendige Serverkapazität beziehungsweise Rechenleistung ist längst nicht in jedem Unternehmen vorhanden. Es lohnt sich daher, auf entsprechende personelle und technische Ressourcen von e-Learning-Anbietern zurückzugreifen.
Möchten Sie ganze Teams mit frischem Know-how ausstatten und die Services für Ihre Kunden damit verbessern oder geht es Ihnen eher darum, High-Professionals mit spezifischem Wissen auszustatten? Möchten Sie Ihre Umsätze steigern, indem Sie das Service-Level im Allgemeinen erhöhen, oder gibt es neue Erkenntnisse in Ihrer Branche, die unternehmensweit wichtig sind? Abhängig von Ihren Zielen, die Sie mit Ihren E-Learning-Projekten erreichen möchten, formulieren Sie Ihre Strategie. Sie kann sehr unterschiedlich gestaltet werden, zum Beispiel hinsichtlich der Kosten und des Aufwands, den Sie für die Partnerwahl betreiben.
So können die Kosten stark variieren, abhängig davon, ob Sie sich für einen e-Learning-Partner in räumlicher Nähe entscheiden oder für einen, der am besten digital erreichbar ist. Der Partner vor Ort kann sich eher ein Bild davon machen, wie Ihr Unternehmen tickt und was Sie genau benötigen – kann allerdings teurer sein. Ein Partner, der weiter weg sitzt, hat womöglich günstigere Preise und für Ihre Ziele passendere Leistungen – zum Beispiel, wenn es darum geht, Ihre besten Köpfe mit neuem Fachwissen zu versorgen. Es kann allerdings schwieriger und eventuell mit komplexerem Zeit- und Ressourcenaufwand verbunden sein, diesen zu briefen und Ihre Wünsche und Ansprüche deutlich zu machen.
Auch hat es Auswirkungen auf die Kosten, den Erfolg und den Verlauf der Weiterbildungsmaßnahme, ob Sie sich von Anfang an für einen festen Partner entscheiden, der sämtliche Projekte übernimmt, oder für einzelne Aufgaben Spezialisten zusammensuchen. Viele entscheiden sich für verschiedene Anbieter, weil sie etwa das Erfolgsrisiko breiter streuen möchten, oder sehr heterogene Ziele verfolgen. Vorteilhafter, weil zeit- und geldsparend, kann es allerdings sein, auf einen Anbieter zu setzen, der sich durch ein breites Portfolio, umfassendes Know-how und vielfältige Leistungen auszeichnet.
Der Markt von e-Learning-Anbietern ist breit gefächert. Vor allem, wenn Sie aus Kostengründen einen Blick über den Tellerrand werfen und überregionale Anbieter ebenfalls infrage kommen, wird es schier unüberschaubar. Um nicht den Überblick zu verlieren, sollten Sie bei der Auswahl einen kritischen Blick auf einschlägige Qualitätsmerkmale der Anbieter werfen. Schließlich geht es Ihnen vor allem darum, dass Ihre Mitarbeiter schnell, effektiv und nachhaltig neue Inhalte lernen und anwenden. Die wichtigste Rolle spielt daher die didaktische Aufarbeitung der Inhalte:
Es schadet ebenfalls nicht, wenn Sie einen Blick auf die Referenzen des Anbieters werfen. Für welche Unternehmen und welche Branchen hat er bereits gearbeitet und welche Erfolge verzeichnet? Zertifikate, Awards und andere offizielle Auszeichnungen geben weitere Hinweise auf die Qualität des E-Learning-Partners. Nehmen Sie sich darüber hinaus kurz Zeit für eine Google-Suche: Tritt das Unternehmen als Experte auf, pflegt es einen Blog, veröffentlicht Fachartikel oder e-Books? All dies stärkt das Renommee und Sie können damit rechnen, es mit einem Experten seines Fachs zu tun zu haben. Sollten Sie weiterhin unsicher sein, fordern Sie ruhig Beispiele über bereits erfolgte Projekte an.
Sie haben einen oder mehrere Partner ins Auge gefasst und wissen, wer in welcher Thematik geschult werden soll. Das sind die besten Voraussetzungen für einen erfolgreichen Start. Idealerweise starten Sie mit einem Testballon: Geben Sie zunächst ein Pilotprojekt in die Hände Ihres potenziellen zukünftigen E-Learning-Partners, um einen Überblick über dessen tatsächliche Leistungen zu erhalten. Hier werden mit Sicherheit weitere Fragen aufkommen. Das Pilotprojekt gibt Ihnen allerdings auch wertvolle Antworten, etwa über den notwendigen Zeithorizont und über die zu erwartenden Kosten. Am Ende des Testballons vergleichen Sie die Ergebnisse mit Ihren Erwartungen – siehe Schritt eins – und sind so bestens gerüstet, mit dem Outsourcing Ihrer e-Learning-Projekte in den Live-Betrieb zu gehen.
Florian Schulz,
Projektmangement