Instruktionsdesign im E-Learning, auch als Instructional Design bekannt, beschäftigt sich mit der visuellen Darstellung, die den Effekt eines E-Learning-Kurses deutlich beeinflusst. Ein intuitives Design, eindeutig beschriebene Buttons und die Anpassung an verschiedene Lerntypen sind die Zutaten für erfolgversprechende Lerneinheiten. Dabei liegt die Herausforderung vor allem in der Umwandlung analoger Inhalte in digitale Lerneinheiten.
Die Inhalte von E-Learning-Einheiten liegen häufig analog oder in ungeordneter digitaler Form vor. Es gilt, Fakten aus PDFs, Dokumentensammlungen, Handbüchern oder Schaubildern in didaktisch sinnvolle, strukturierte digitale Inhalte umzuwandeln, wie zum Beispiel
Das Instruktionsdesign im E-Learning entscheidet außerdem über die gesamte visuelle Darstellung wie das Layout, Schriftgröße, Schriftart und Schriftfarbe. Ziel des Ganzen ist, Lerninhalte so zu vermitteln, dass alle Kursteilnehmer sie effektiv aufnehmen und langfristig abspeichern. Auf dem Weg dorthin lauern allerdings manche Herausforderungen. Die wohl wichtigste ist, den E-Learning-Kurs an verschiedene Lerntypen anzupassen.
Während die einen Inhalte am besten durch Audios und Videos erfassen, brauchen die anderen das reale Erleben. In unserem Artikel Wichtige Lerntypen für E-Learning kennen und Lernerfolg steigern haben wir die verschiedenen Lerntypen und ihre Bedeutung für erfolgreiche E-Learning-Projekte zusammengefasst. Neil Fleming beispielsweise benennt 1987 in seiner VARK-Theorie vier wesentliche Lerntypen.
Das Instruktionsdesign spricht im Idealfall alle Lerntypen und Mischtypen an. Doch ist eine exakte Anpassung der Kurse an eine bestimmte Lernstrategie selten möglich, weil die meisten Menschen nicht nur über einen Kanal lernen und dementsprechend nicht nur einem Lerntypen entsprechen. Zudem übersteigt der Aufwand, das Lernverhalten eines jeden Teilnehmers zu testen, bei Weitem den Nutzen. Instruktionsdesign im E-Learning bedeutet somit, möglichst alle Medientypen zu integrieren. Aus Audio- und Videoeinheiten, geschriebenen Texten, Grafiken und Diagrammen, Chatfunktionen und Videomeetings entstehen abwechslungsreiche, spannende Kurse, die jedes Lernbedürfnis bedienen.
Instruktionsdesign ist der Definition nach die Umwandlung von Informationen in didaktische Lerneinheiten. Bleibt das aus, können E-Learnings nur verlieren. Dann sitzen die Teilnehmer vor Verknüpfungen reiner Fakten, die ihnen schwarz auf weiß präsentiert werden, ohne Bilder, Audios, prägnante Grafiken oder spielerische Elemente. Es liegt auf der Hand, dass ein solcher Kurs wenig attraktiv ist, kaum Lernerfolg bietet oder motiviert, daran teilzunehmen. Instruktionsdesigner schneiden die Inhalte einer E-Learning-Einheit daher exakt auf die Bedürfnisse der Teilnehmer zu, arbeiten sie didaktisch auf und machen daraus eine optisch und inhaltlich attraktive Lernumgebung. Doch wie gelingt das? Was machen Instruktionsdesigner, um unwiderstehlich attraktive Kurse für alle zu produzieren? Erfolgreiche digitale Learnings basieren auf Instruktionsdesign-Modellen. Die theoretischen Konstrukte transportieren lernpsychologische und didaktische Prinzipien in die Praxis und begleiten Instruktionsdesigner von der ersten Analyse bis zur Nachbereitung.
Zu den bekanntesten und am häufigsten eingesetzten Modellen im Instruktionsdesign gehört ADDIE: Analyse, Design, Development (Entwicklung), Implementierung, Evaluation. Es führt Instruktionsdesigner Schritt für Schritt durch den Entstehungs- und Umsetzungsprozess einer E-Learning-Einheit.
Prinzipiell basiert das Instruktionsdesign im E-Learning stets auf dem ADDIE-Modell. Der dahinterstehende lineare Ansatz kann jedoch Herausforderungen bergen, weil er viel Zeit für die Planung und Vorbereitung sowie eine enge Abstimmung mit verschiedenen Abteilungen und Zuständigkeiten erfordert.
Insbesondere für kleinere E-Learning-Projekte bietet sich SAM an. Das auf agilen Arbeitsweisen beruhende Instruktionsdesign-Modell setzt auf einen Entwicklungsprozess in mehreren, sich wiederholenden kleinen Schritten, auch Iterationen genannt. SAM steht für Successive Approximation Model (Modell der sukzessiven Annäherung). Drei Phasen – Analyse/Evaluation, Design und Entwicklung – laufen gleichzeitig ab und werden so lange wiederholt und getestet, bis das Ergebnis den Zielen entspricht. So lassen sich Korrekturen vornehmen, ohne sämtliche Schritte erneut vornehmen zu müssen, wie es bei ADDIE der Fall sein kann. Die parallele Arbeit an den verschiedenen Phasen spart zudem Zeit.
Ein weiteres agiles Instruktionsdesign-Modell ist LLAMA: Lot Like Agile Methods Approach. Es fußt auf den fünf Schritten des ADDIE-Modells und beginnt wie dieses mit der Analyse. Darauf folgen Design und Development in sich wiederholenden Schritten, bis das perfekte Ergebnis feststeht. Mit der Implementierung geht eine erste Evaluierung einher, die zu erneuten Korrekturschleifen führt. Durch die Prüfungen in den einzelnen Entwicklungsschritten kristallisieren sich Fehler und Schwachstellen schnell heraus und lassen sich mit wenig Aufwand korrigieren.
Wie gelingt es, einen E-Learning-Kurs vorzubereiten, der alle Lerntypen anspricht, für jeden Teilnehmer visuell sowie inhaltlich attraktiv ist und einen nachhaltigen Effekt ausübt? Möglich ist all das durch einen Mix aus verschiedenen Präsentationsformen und Medientypen.
Diese und weitere Elemente wie Gamification-Einheiten, Lernquiz und Audiobeiträge lassen sich für praktisch alle Themen implementieren. Sie holen jeden Lerntyp ab und sorgen so für ein abwechslungsreiches und damit hocheffektives Kursdesign.
Instruktionsdesign macht E-Learning für ein breites Publikum erlebbar und ist damit die Voraussetzung für die Erstellung erfolgreicher Kurse. Wesentlich ist dabei die Integration eines möglichst breiten Medien- und Methodenmixes, wie ihn WebCampus bietet. Wir unterstützen Sie bei Ihren digitalen Weiterbildungsprojekten mit abwechslungsreichen Lerninhalten, die Sie flexibel und bedürfnisorientiert integrieren. Testen Sie die Funktionen und Potenziale von WebCampus mit einem kostenlosen Demozugang.
Dr. Moritz Schulz,
Geschäftsführer