Ein wichtiger Begriff, der im Zusammenhang mit E-Learning immer häufiger auftaucht ist „Microlearning“, bzw. Mikrolernen. Der Begriff an sich ist noch relativ jung und es existiert daher noch keine allgemeingültige Definition. Generell geht es beim Mikrolernen jedoch darum, Wissensinhalte in kleinen Informationseinheiten, so genannten „Lernhappen“, durchzugehen. Mikrolernen ist im modernen Bildungsumfeld jedoch noch viel mehr: „Die neue Konzeption von Microlearning geht von autonomen, selbstbestimmten Lernenden aus, die in kleinen Einheiten aber selbstgesteuert lernen. „Mikro“ definiert danach nicht bloß die Größe des Inhalts, sondern bezieht sich auch auf die Interaktion, das heißt auf die zeitlich sehr kurze Lerneinheit mit einem möglichst schnellen Feedback.“1
Mikrolernen zeichnet sich durch gewisse Eigenschaften aus:1
Die Begebenheiten von „Microlearning“ sorgen dafür, dass diese Lernart drei wichtige Vorteile bedient, die erfolgreiches Lernen aktiv fördern:2
1. In einer Welt voller Informationen fällt es dem Menschen immer schwerer, den Überblick zu behalten. Die einzige Möglichkeit ist daher sich auf wenige, relevante Informationen zu fokussieren und weniger interessante Faktoren wegzulassen. Und genau dieses Schema wird durch Mikrolernen erfasst: Pro Lerneinheit wird ein Sachverhalt mit so wenig Informationen wie möglich verständlich dargestellt. Dies erlaubt dem Lernenden den Inhalt mit nur wenigen „Lernbissen“ umfangreich zu begreifen.
2. Generell kann ein Mensch max. 30 Minuten am Stück aufmerksam und konzentriert lernen. Durch eine maximale Lerndauer von 15 Minuten beim Mikrolernen wird also das Abschweifen beim Lernen aktiv umgangen. Geht man also davon aus, dass der Teilnehmer von Anfang an konzentriert bei der Sache ist, kann man sicher sein, dass die gesamte Lerneinheit aufmerksam durchgenommen wurde. So ist die Wahrscheinlich eines positiven Lernerfolgs beträchtlich hoch.
3. Beim Mikrolernen ist schnelles Feedback ein weiterer toller Vorteil. Da der Lernende direkt nach Bearbeitung einer Einheit (max. 15 Minuten) ein Feedback erhält, weiß er sehr schnell, wie die jeweilige Einheit lief. Einerseits wird er über die Fertigstellung des Inhalts benachrichtigt, andererseits kann er sich direkt über seinen Lernerfolg freuen. Selbst wenn es einmal nicht so positiv gelaufen ist, weiß der User sofort, was das nächste Mal besser gemacht werden kann.
Generell lässt sich „Microlearning“ vor allem dank der neuen Medien und der aktuellen Technik einfach durchführen. Da die Inhalte so kompakt wie möglich sind, ist es kein Problem diese auf den kleinen Displays von mobilen Endgeräten, wie z.B. Smartphones oder Tablets darstellen. Somit erhält der Lernende eine grandiose Mobilität und kann überall und zu jeder Zeit Mikrolernen. Dieser Fakt erleichtert das Füllen von „Leerzeiten“, wie z.B. während der Bahnfahrt, und ermöglicht eine konstantere Produktivität.3
Dr. Moritz Schulz,
Geschäftsführer