So schaffen Sie ein individuelles Lernerlebnis: drei Tipps zum Erfolg

#Tipps & Tricks
21.08.2019

In den Anfangstagen digitaler Lernwelten galt das Prinzip „eines für alle“. E-Learnings wurden nach dem Gießkannenprinzip strukturiert: Es gab einen Kurs, den alle absolvierten. Individuelle Lernziele, Inhalte, die auf die unterschiedlichen Lerntypen und Kenntnisstände eingingen? Fehlanzeige. Stattdessen hatte jeder dieselben Lernmaterialien vor sich, und so mancher fragte sich, was ihm dieser Kurs bringen soll.

Die Antwort auf die Frage lautete leider viel zu häufig: wenig. Denn nur, wenn die Teilnehmer die Inhalte eines E-Learnings als nützlich empfinden, wenn die Themen für sie spannend und lehrreich sind, lassen sie sich motivieren. Und nur wer motiviert ist, merkt sich das neu erworbene Wissen langfristig. Personalisierte E-Learnings sind daher gleich aus mehreren Gründen unverzichtbar: Sie steigern den Lernerfolg, die Akzeptanz und die Motivation. Sie setzen genau dort an, wo Wissenslücken sind, und sparen so Zeit und Geld. Auch werden eventuelle Einstiegsbarrieren aufgehoben; die Teilnehmer können sofort erkennen, welchen Nutzen der Kurs für sie haben wird.2 Personalisiertes E-Learning hat zwei Seiten: die inhaltliche und die technische. Hier stellen wir Ihnen drei Strategien vor, wie sich individuelle Inhalte effektiv und effizient in digitale Weiterbildungen integrieren lassen.

1. Lernempfehlungen

Sie kennen es wahrscheinlich von Videodiensten wie Netflix oder Musik-Apps wie Spotify: Sie möchten Inhalte abrufen, wissen aber nicht genau, wofür Sie sich entscheiden sollen. Gut, dass das System behalten hat, was sie zuletzt geschaut oder gehört haben, und Ihnen eine Auswahl vorstellt, die Sie interessieren dürfte.

Dieses Prinzip lässt sich ebenso gut auf das E-Learning adaptieren. Oftmals wissen die Mitarbeiter, dass sie ihre Fähigkeiten und ihren Wissensstand optimieren sollten, jedoch nicht, wo sie genau ansetzen sollen. Die Möglichkeiten sind vielfältig – und so verliert man schnell den Überblick. Intelligente Lernmanagementsysteme schaffen Abhilfe: Sie geben Vorschläge, die exakt auf das Berufsbild, das aktuelle Projekt, neue Technologien oder benötigte Informationen abzielen.
Moderne Lernmanagementsysteme (LMS) sind heute zu vielem in der Lage und sollten sich insbesondere individuell anpassen lassen sowie kompatibel mit den unterschiedlichsten Inhalten sein.3 Dies ist die Voraussetzung für ein individuelles Lernerlebnis, das exakt die benötigten Fähigkeiten abdeckt. Mit geeigneten Vorschlägen anstelle standardisierter Module nutzen die Teilnehmer ihre – oftmals viel zu knappe – Lernzeit sinnvoll und erwerben Fähigkeiten passgenau.

2. Learning on the Job – zu jeder Zeit, an jedem Ort

Das Internet hat die Art und Weise, Wissen zu erlangen, komplett verändert: Wenn Sie etwas nicht wissen, fragen Sie Google und erhalten binnen Sekunden die Antwort. Dies führt zu neuen Ansprüchen im Wissenserwerb. Informationen sollen schneller, direkter und unmittelbarer zur Verfügung stehen. Mit mobile Learnings und Microlearnings werden diese Bedürfnisse erfüllt.

Schnelligkeit ist allerdings nur eine Seite der Medaille. Dass Informationen direkt verfügbar sind, bedeutet nicht, dass sie im Gedächtnis bleiben. Nur wer sich kreativ mit ihnen beschäftigt, behält sie. Lesen allein genügt nicht.4 Micro- und mobile Learnings bestehen daher nicht nur aus reinem Text, sondern aus all den Bausteinen, die E-Learnings erfolgreich machen. Interaktive Videosequenzen, Gamification-Elemente wie Bestenlisten oder Quiz, Audios und Augmented Reality lassen sich mittels moderner LMS in die Lernhäppchen integrieren. So schlagen Sie zwei Fliegen mit einer Klappe: Die Module lassen sich überall aufrufen, vor allem dann, wenn sie benötigt werden, also im Job und in den Situationen, mit denen sie sich beschäftigen. Antworten auf offene Fragen gibt es damit sofort – wie wir es von Google gewohnt sind. Und da sie die Kreativität der Lernenden fordern, die um die Ecke denken müssen und das Wissen mit allen Sinnen erfahren, bleiben sie langfristig im Gedächtnis.

3. Individuelle Inhalte: Ich seh was, das du nicht siehst

Wir kennen es von Streaming-Portalen wie die oben bereits erwähnten Anbieter Netflix oder Spotify: Die Startseiten der Portale sehen für jeden User anders aus. Personalisierte Homepages sind heute bei vielen Angeboten im Web üblich. Basierend auf den Seh-, Hör- oder Surf-Gewohnheiten stellen die Webseiten, besser gesagt die intelligenten Systeme dahinter, jeweils unterschiedliche Inhalte zur Verfügung.

Auch dieses Prinzip lässt sich auf E-Learnings adaptieren. Dahinter stehen abermals intelligente Lernmanagementsysteme, die an ein Content-Management-System angeschlossen sind und an den Nutzer angepasste Inhalte präsentieren. Diese sehen nur Informationen, die für sie interessant und wichtig sind – nicht mehr und nicht weniger. So werden Kurse effizienter und straffer. Das erhöht die Motivation und führt letztendlich zu einem höheren Lernerfolg. Und die Systeme können noch mehr: Beim Aufrufen des E-Learning-Portals sehen die Teilnehmer eine individuelle Startseite mit ihren bisherigen Kursen, den Ergebnissen und Erfolgen sowie den Einheiten, die sie noch belegen sollten – basierend auf ihren bis dahin absolvierten Einheiten, ihrem Vorwissen sowie ihrer Job- oder Ausbildungsposition.

Fazit: Personalisierung ist die Zukunft

Ob Social Media, Streaming-Plattformen oder Homepages: Vieles ist heute personalisiert und zielt auf ein individuelles Nutzererlebnis ab. Das gibt dem Nutzer das Gefühl der Wertschätzung5 – und erhöht so die Motivation, den Spaß am Lernen und letztendlich den Erfolg. E-Learning-Kurse möglichst genau an die Nutzer anzupassen, kann heute technisch relativ einfach realisiert werden. LMS, die mit einer Fülle von Daten arbeiten – die wiederum auf einem Künstliche-Intelligenz-System basieren –, machen es möglich. „Es persönlich zu nehmen“ wird so buchstäblich zu einem Muss.

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Dr. Moritz Schulz,
Geschäftsführer

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